Meine Osterbotschaft (Ausschnitt) spricht:

Jesuitenpater Klaus Mertes

Problemfall Homosexualität

Deutschlandradio Kultur: Viele dieser 1,2 Mrd. gläubigen Katholiken warten mit Spannung auf verbindliche Aussagen des Papstes zum kirchlichen Umgang mit wieder verheirateten Geschiedenen und Homosexuellen. Ein entsprechender Text wird wohl noch vor Ostern von ihm unterzeichnet und nach Ostern vielleicht veröffentlicht. Ist das auch die Nagelprobe, der Lackmustest für das Pontifikat des Papstes, wo man dann erkennen kann, ja, seine Reformbemühungen schlagen sich jetzt auch nieder?

Klaus Mertes: Ich glaube schon, dass am Umgang mit diesen Fragen sich etwas entscheidet für die Gesamtbewertung dieses Pontifikats.

Deutschlandradio Kultur: Was erwarten Sie dann? Es wird nach Ostern ein Papier vorgelegt werden. Wird das so gemessen werden: Ja, da hat der Papst tatsächlich sich und seine Position auch innerhalb der Katholischen Kirche gefestigt?

Klaus Mertes: Ich bin mir da nicht so sicher. Nehmen Sie mal das, wie ich meine, für die Kirche schwierigere Thema Homosexualität. Da stehen wir in der Katholischen Kirche noch vor einer riesigen Aufgabe. Es geht ja so weit, dass das Wort selbst ja gar nicht ausgesprochen werden darf oder die Realität selbst gar nicht ausgesprochen werden darf. An der Frage des Umgangs mit Homosexualität hängen unglaublich viele Fragen, die die Gesamtstruktur der Kirche betreffen. Deswegen ist sie angstbesetzt und hat ein hohes Aggressionspotenzial.

Und deswegen, ich muss sagen, fällt es mir nicht leicht, den Papst hier an dieser Stelle zu beraten, wie er da klug agieren soll. Denn am Ende gehört ja auch noch einmal dazu, dass er das Ganze in der Kirche irgendwie zusammenhalten muss.

Mich würde es ja schon freuen, wenn endlich die Katholische Kirche oder der Papst sich an die Spitze von Bewegungen setzen würden, die grundlegende Menschenrechte, wie zum Beispiel das Recht auf Leben für Homosexuelle gegen Staaten und Gesellschaften einklagen, gegen Staaten, die Homosexuelle einfach deswegen ermorden, weil sie händchenhaltend auf der Straße spazieren gehen. Mich würde es schon freuen, wenn Kardinäle endlich aufhören würden, von einer Wertekonvergenz mit Putins Russland zu sprechen, in dem also die Gesetze der Homophobie zur Staatsdoktrin geworden sind.

Schon das Schweigen in diesem Bereich finde ich skandalös. Da brauchen wir noch gar nicht an die Frage zu gehen, dürfen die auch im selben Verständnis sakramental heiraten, wie es Mann und Frau dürfen. Das sind nochmal, finde ich, dem gegenüber nachgeordnete Fragen. Da würde ich mir sehr wünschen, dass von der Katholischen Kirche klare Worte kämen, dass es hier wirklich um Menschenrechtsfragen geht."

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