"Google ist meiner Meinung nach nicht ideologisierend, sondern fungiert vielmehr als eine Duden-Redaktion. Als Schwulenaktivist ist es schrecklich, wenn das Wort 'gay' negativ behaftet ist. Dafür kann man Google nicht verantwortlich machen", sagt Christian Högl, Obmann der HOSI Wien, im Interview mit pressetext."
Ich sehe das genau so; worauf soll Google denn seine Algorithmen anders aufbauen als vor der (bisherigen) Verwendung von gay & Co. im allgemeinen Sprachgebrauch, insbesondere auch, wenn noch Berücksichtigung des Zusammenhangs und Übersetzungshilfen verlangt werden. Nobody is perfect hieß wohl nicht nur ein berühmter Film, Google ist es natürlich auch. Wer deswegen aber Zensur! schreit oder gar Homophobie wittert, hat wohl das System Google nicht verstanden und etwas ängstlich.
Nach dieser Ehrenerklärung und zur Freude hoffentlicher Aller ein Textausschnitt aus dem Jahre 1972 n.u.Z. - aus einem Buch, Computer, geschweige denn Internet, gabs damals nämlich noch nicht. Und so las ich seinerzeit weiland dann das Folgende:
'Homosexueller, das dritte Geschlecht, Invertierter, Urning, Uranist, Kinäde, Homophiler, Männerfreund, Androphiler, Homo (ugs.), Halbseidener (ugs.), Schwuler (salopp, abwertend), Hundertfünfundsiebziger (salopp, veraltend), warmer Bruder (salopp), Hinterlader (salopp), Hinterpommer (salopp), Schweizer (salopp), Spinatstecher (landsch.), Arschficker (vulgär) - gerichtet auf Knaben, Jugendliche: Päderast, Ephebophiler, Knabenschänder (abwertend) - femininer: Schwuchtel (salopp), Tucke (salopp), Fummeltrine (salopp), Tunte (salopp) - mit Neigung, Kleidung des anderen Geschlechts zu tagen: Transvestit ...'
(aus: DER GROSSE DUDEN, Band 8 Sinn- und sachverwandte Wörter; Hg.: Bibliographisches Institut AG, Mannheim 1972, 1. Auflage)
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