Beschämender Anschlag auf Denkmal
LSVD entsetzt über Demolierung des Homosexuellen-Denkmals
Zum neuerlichen Anschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen erklärt Alexander Zinn, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V.:
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. verurteilt den beschämenden Anschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen aufs Schärfste. Die widerwärtige Tat ist ein Schlag ins Gesicht aller Verfolgter des NS-Regimes. Der LSVD Berlin-Brandenburg ruft für den kommenden Freitag (19. Dezember 2008) um 12.30 Uhr zu einer Mahnwache am Denkmal auf, um gegen die verbreitete Homophobie zu protestieren. Ort: Ebertstraße, Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten.
Der Anschlag führt aufs neue vor Augen, dass Homophobie ein virulentes Problem dieser Gesellschaft ist. In letzter Zeit häufen sich auch gewalttätige Übergriffe auf schwule Männer und lesbische Frauen. Die Politik muss nun endlich handeln! Wir fordern vom Berliner Senat und von der Bundesregierung einen koordinierten Aktionsplan gegen Homophobie.
Vergangene Nacht war das Sichtfenster des Denkmals, durch das man den Film zwei sich küssender Männer sehen kann, erneut eingeschlagen worden. Erst am 16. August 2008 war das Denkmal demoliert worden. Unbekannte schlugen auch damals das Sichtfenster ein. Das erst Ende Mai eingeweihte Denkmal erinnert an die etwa 100.000 von den Nationalsozialisten verfolgten schwulen Männer, von denen 50.000 nach Paragraph 175 verurteilt und zwischen 5.000 und 15.000 in Konzentrationslager deportiert, gefoltert und ermordet wurden.
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